Neujahrsempfang der FDP-Fraktion

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Bei Ihrem traditionellen Empfang in dem Räumen der Museumsgesellschaft Ulm hat die Ulmer FDP-Fraktion am Dreikönigstag den diesjährigen Reigen der Neujahrsempfänge der Ulmer und Neu-Ulmer  Parteien und Fraktionen eingeläutet.

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Begrüßt wurden die über 100 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur durch den Fraktionsvorsitzenden Erik Wischmann, der sich vehement für eine rationale und nicht durch Ideologie und Populismus geprägte Kommunalpolitik aussprach. „Zum Glück haben wir hier in der Ulmer Lokalpolitik noch nicht das postfaktische Zeitalter erreicht, auch wenn manche Kommentare und Briefe zur Kommunalpolitik einen da manchmal zweifeln lassen„, so Wischmann.

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Im Anschluss hielt Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch ein Grußwort, in dem er vor allem den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft als wichtige Aufgabe in den kommenden Jahren betonte.

Gastredner war dieses Jahr Prof. Dr. Ludwig Theodor Heuss, der Enkel des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Theodor Heuss. In seinem Vortrag „Liberalismus – eine zeitlose Idee“ beschrieb  Heuss, der unter anderem Vorsitzender der Theodor Heuss Stiftung ist, was Liberalismus ausmacht und warb dafür, mehr die Frage „Freiheit wozu?“ als „Freiheit wovon?“ zu stellen.

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Der in der Schweiz lebende Heuss warb für einen Liberalismus, der sich nicht  auf Wirtschafts- und Steuerfragen beschränkt sondern Themen wie bürgerliche Freiheit und soziale Verantwortung mit einschließt. Insofern wandte er sich klar gegen einen „Laissez-Faire-Liberalismus“. Er zitierte aus der Antrittsrede seines Großvaters als Vorsitzender der neu gegründeten FDP: „Ich suche den wagenden, den sich selbst behauptenden Menschen, der zugleich in der breiten Verantwortung und Gebundenheit steht.

Eine solche liberale Haltung sieht er in der Schweiz wesentlich stärker verankert, wobei er aber zum Beispiel klarstellte, dass die starke Rolle von Volksabstimmungen in der Schweiz dort nur in Verbindung mit einer traditionell sehr großen Subsidiarität funktioniere, die zu mehr Verantwortung vor Ort für getroffene Entscheidungen führe. Insofern ließe sich dieses Instrument nicht einfach auf Deutschland übertragen.

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Musikalisch umrahmt wurde der Empfang durch die Sopranistin Joana Caspar, die von Alwina Meissner am Flügel begleitet wurde.