FDP-Gemeinderatsfraktion Ulm: Neujahresempfang 2023 mit Andreas Glück MdEP

Andreas Glück MdB bei seinem Grußwort für den Neujahresempfang der FDP-Fraktion Ulm

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Die FDP-Gemeinderatsfraktion Ulm veranstaltete am 6. Januar ihren Neujahresempfang. Zu Gast waren u.a. der erste Bürgermeister Martin Bendel, der Landtagsabgeordnete Michael Joukov und das ehemaliges FDP-Gemeinderatsmitglied und der Träger der Reinhold-Maier-Nadel Bruno Waidmann, sowie der Gastredner Andreas Glück – Mitglied des Europaparlaments.

Erik Wischmann, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Ulmer Gemeinderat, eröffnete die Veranstaltung. In Zeiten, in denen Selbstverständlichkeiten wie Frieden in Europa verlorengegangen sind, ist auch Politik nur begrenzt planbar, so Wischmann. Gerade deshalb brauche es Politiker mit Charakter und den richtigen Grundüberzeugungen. Wischmann betonte, dass man auch in Krisen Freiheiten nicht leichtsinnig aufgeben solle. „Freiheiten zu nehmen, geht schnell, sie wiederzuerlangen ist dafür umso schwerer“, so Wischmann. Im Anschluss übergab Wischmann an den FDP-Abgeordneten im Europaparlament Andreas Glück.

Aus der Gas-Abhängigkeit in die Technologie-Abhängigkeit

Andreas Glück begann seine Ansprache mit einem Appell für politisches Engagement. „Dauernd zu motzen, ohne zu versuchen etwas zu verbessern geht nicht.“ Deshalb sei er auch ursprünglich in die Politik und als brennender Europäer auch nach Brüssel gegangen. Glück beschrieb das europäische Parlament als ein junges, modernes Parlament. „Der alte Spruch >>hast du einen Opa, schick ihn nach Europa<< ist nicht mehr zeitgemäß, er spiegelt die Realität in Brüssel nicht wider“, so Glück.

Glück betonte, dass das europäische Ziel der Klimaneutralität ökonomisch und ökologisch erstrebenswert sei. Doch der Weg zur Klimaneutralität sei umstritten: „Während andere den Weg über das Ordnungsrecht gehen wollen – manche Technologien fördern und andere verbieten – wollen wir als Liberale den Weg der Technologieoffenheit beschreiten. Die Politik muss die Rahmenbedingungen setzen und in den Sektoren feste CO2-Grenzen implementieren.“ So Glück. Hierbei lobte er die europäische Praxis des CO2-Zertifikatehandels als ein effektives Instrument.

Gleichzeitig betonte Glück, dass Deutschland sich offener für neue Technologien aufstellen müsse. Neue Züchtungsmethoden seien sicher und werden global bereits angewandt, nur Deutschland bremse vor Ort die Forschung und Anwendung aus. Ebenso sehe es bei der Kernenergie und dem Fracking aus – auf der einen Seite werden diese Technologien in Deutschland nicht oder eingeschränkt angewandt, gleichzeitig werden Energie und Gas aus Nachbarstaaten importiert. „Deutschland muss von seinem hohen Ross der Doppelmoral herunterkommen und sich offen und optimistisch für neue Technologien aufstellen“, so Glück. „Aus der Gas-Abhängigkeit gegenüber Russland rennt Deutschland durch die Einschränkungen in eine Technologie-Abhängigkeit gegenüber China“.

Wir brauchen mehr Technologieoffenheit

Im Anschluss kam es zu einer Fragerunde mit den Gästen. Erik Wischmann beendete die Veranstaltungen mit einem Appell für mehr Technologieoffenheit: „In den 1950ern glaubte man noch, dass sich Indien niemals selbst ernähren könne. Aber ein Wissenschaftler aus den USA entwickelte eine neue Weizenart, welche auch im Klima Indiens wachsen konnte. Norman Borlaug bekam für seine Forschung am Gen des Weizens den Friedensnobelpreis. Als Deutschland sollten wir uns fragen, ob ein solcher Durchbruch heute auch bei uns möglich wäre, ob ein Forscher wie Borlaug auch in Deutschland erfolgreich werden könnte!“

Andreas Glück MdEP bei seinem Grußwort für den Neujahresempfang der FDP-Fraktion Ulm
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